Größter Vereinserfolg – Landesmeister!!!

Während der ersten Minuten des letzten Saisonspieles der Handballmänner der Spielgemeinschaft Parchim/Matzlow-Garwitz roch es noch etwas brenzlich in der Spornitzer Sport- und Mehrzweckhalle. Das kam daher, weil die Zuschauer auf der voll besetzten Tribüne die Spieler beim Einlaufen zum Saisonfinale mit Wunderkerzen begrüßten. Und es war der erste Glückwunsch an diesem Abend von den Fans für den bereits errungenen Landesmeistertitel. Doch bevor richtig gefeiert wurde, hatten die Männer um Spielertrainer Michael Gutsche den festen Vorsatz gefasst, in den letzte 60 Minuten der Saison gegen den TSV Bützow Gas zu geben und sich mit einem Punktgewinn von den Fans zu verabschieden. Umsetzen konnten die Gastgeber ihr Ziel aber nur in der ersten Viertelstunde. Am Ende stand eine klare 24:31-Niederlage zu Buche.

Etwa bis zum 8:9-Zwischenstand spielte die SG noch gut in der Breite, setzte ihre Außenspieler ein und riss Löcher in die TSV-Abwehr. Doch schon bis dahin machten die Bützower Männer sehr deutlich ihre Ansprüche auf einen Auswärtssieg geltend. Besonders ab der 20. Minute (10:11), als sie zum 10:17-Halbzeitstand davon marschierten. Immer wieder verloren die SG-Spieler im Angriff Bälle, oder schlossen den Torwurf unkonzentriert ab. Die Gäste schalteten sehr schnell um und meistens klingelte es im Kasten, obwohl Andreas Ebeling oder Marcel Gutsche zwischen den Pfosten einige Super-Paraden zeigten. In dieser Phase zeigten sogar die Parchim-Matzlower Siebenmeterschützen Nerven und scheiterten mehrfach am guten Bützower Keeper.

Trotz des klaren Rückstandes forderte der SG-Fanblock zu Beginn der zweiten Halbzeit: „… auf geht’s, kämpfen und siegen!“. Tatsächlich erwischten die Gastgeber einen guten Start in die zweite halbe Stunde und verkürzten auf 13:17. Marcel Gutsche parierte in dieser Phase vier Torwürfe der Bützower in Folge. Doch die geplante Aufholjagd entpuppte sich als ein Strohfeuer. Der Bützower Christian Böttner stellte mit Treffern aus dem Rückraum den alten Abstand wieder her (14:21). Beim 18:24 nahm Andreas Steuck, der an diesem Tag die Mannschaft von der Bank aus betreute, eine Auszeit, der zwar ein Tor von Martin Schröder folgte, aber danach drei Angriffe ohne Torerfolg. Die Zuschauer und die Reservespieler gaben nicht auf, ihre Mannschaft anzufeuern, merkten aber auch, dass die Luft raus war. Die Sieben-Tore-Führung der Bützower aus Halbzeit eins hatte auch beim Schlusssignal Bestand (24:31).

Die TSV-Spieler hatten in der Vorwoche mit dem 22:22-Heimsieg gegen den Ribnitzer SV der Spielgemeinschaft den Meistertitel vorzeitig gesichert und jetzt den feststehenden Titelträger noch einmal richtig eingeseift. Es blieb aber gar keine Zeit, die Köpfe hängen zu lassen, denn der Vizepräsident des Landeshandballverbandes Thomas Schweder überreichte den Elde-Lewitz-Handballern gleich im Anschluss die Goldmedaillen für die gewonnene Meisterschaft, während sich der Vorsitzende des SV Matzlow/Garwitz Dominik Tiedtke am Mikrofon im Namen der Mannschaft bei den Zuschauern und Fans für die tolle Unterstützung während der Saison bedankte. Das große Dankeschön gilt in glechem Umfang den Trikot-Sponsoren der Spielgemeinschaft, MFT Fenster GmbH Spornitz, Rumstich Transport GmbH Spornitz und BrinkmannBleimann GmbH Parchim sowie allen Förderern des Handballsports in der Region.

„So weit ich zurück denken kann, ist das der größte Erfolg einer Handball-Männermannschaft überhaupt“, ist Hans-Jürgen Tiedtke, Vize-Chef im Verein, stolz auf die Jungs. „Wir sind unheimlich glücklich über den Saisonverlauf und den Titel“, so Spielertrainer Michael Gutsche. „Zu Saisonbeginn wusste keiner so richtig, wohin die Reise geht, aber irgendwie haben wir übers Jahr zusammengefunden und für einige Überraschungen gesorgt“, erinnert er sich. Die jüngsten waren ohne Zweifel die Auswärtssiege beim Ribnitzer SV und in Stavenhagen.

Sicher wurde am Sonnabend-Abend in der Dammer Gaststätte, die hatte die Mannschaft zur Meisterfeier gebucht, noch viel über die vergangenen Monate diskutiert, aber ganz bestimmt noch ordentlich gefeiert. Wie es in der kommenden Saison weitergeht, darüber werden die Verantwortlichen der Spielgemeinschaft in den kommenden Tagen entscheiden, wobei ein Aufstieg in die Ostsee-Spree-Liga wohl kaum ein Thema ist.

Thoams Zenker

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