Derby riss Fans von den Sitzen

SVZ Kreisseite Hagenow: 20. Oktober 2009 | 00:10 Uhr | von Thomas Willmann;alwi

Das Derby hatte alles, was ein packendes Handballspiel ausmacht. Hier versucht die Vellahner Deckung den Marnitzer Spielmacher Michael Gutsche am Torwurf zu hindern. Thomas Willmann
LÜBTHEEN /HAGENOW – Würde man im Vorfeld des Derbys zwischen Vellahner SV und SV Matzlow-Garwitz auf ein Unentschieden wetten, dürften die Erfolgsaussichten groß sein. Zum wiederholten Mal teilten sich beide Mannschaften die Punkte. Das 29:29 war nichts für schwache Nerven.
Auch so mancher Fan dürfte heiser aus der Lübtheener Hans-Oldag-Halle nach Hause gegangen sein. Durch Trommelklänge unterstützt, lieferten sich die Anhänger auf der Tribüne ein heißes Duell und honorierten die Leistungen am Ende mit standing ovations. Sie hatten ein emotionales Handballspiel erlebt, in dem die Spannung über 60 Minuten konstant hoch war.
In einer temporeich geführten ersten Halbzeit erwischten die Matzlower den etwas besseren Start, ohne sich allerdings weiter als auf zwei Tore absetzen zu können. Der VSV hielt dagegen, zeigte sich gegenüber den Vorwochen insbesondere in der Deckung deutlich verbessert und ging mit einer 15:13-Führung in die Kabine. Das war nicht zuletzt ein Verdienst des gut aufgelegten Mathias Weiß im Vellahner Tor.

Die zweite Halbzeit begann hektisch, mit vergebenen Chancen auf beiden Seiten. Auffällig war, dass gerade die Gastgeber aus ihren Überzahlsituationen zu wenig machten. Dennoch konnten sie den Zwei-Tore-Vorsprung bis zur 41. Minute halten. Als dann aber Ronald Bahr und Kay-Peter Larisch im Abstand von nur wenigen Sekunden für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurden, glichen die Matzlower wieder aus. In der Folge ging es hin und her, nur selten hieß das Kräfteverhältnis sechs gegen sechs. Aber auch wenn die Schiedsrichter am Ende insgesamt 18 Zeitstrafen verhängt hatten (acht gegen den VSV, zehn gegen Matzlow), so ging es doch trotz des großen Körpereinsatzes in keiner Phase unfair zu.

Die letzte Minute lieferte ein gutes Spiegelbild für den gesamten Spielverlauf. Die Gäste schienen dem Sieg nahe, als sie 30 Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter zugesprochen bekamen. Doch Matthias Bölkow, der zuvor viermal sicher verwandelt hatte, scheiterte an Mathias Weiß. Grüne Karte von der Vellahner Bank – Auszeit – Absprache des letzten Angriffs. Die Matzlower unterbanden mit einer offenen Manndeckung einen geregelten Spielaufbau. Der taktische Schachzug ging auf. Der VSV kam nicht mehr in eine gute Wurfposition und gab den Ball sogar noch einmal ab. Da zeigte die Uhr aber schon 59:55. In den verbleibenden fünf Sekunden passierte nichts mehr.

Vellahner SV: Weiß, Fischer – M. Neckel (1), Nörren (2), Thüring (4), Schwarz (4), Kögler (1), Jehring (2), Bahr (9/3), Larisch (4), D. Neckel, Evers (2), Vick, Buhl.

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