Mit toller Moral Punkt erkämpft

SVZ: 10. Dezember 2007 | von Thomas Willmann
LÜBTHEEN – Die Freude bei den Gästen war verständlich. Hatten sie doch zeitweise schon mit sechs Toren hinten gelegen.
In der ersten Halbzeit sahen die rund 200 Zuschauer in der Lübtheener Hans-Oldag-Halle ein zerfahrenes Spiel, das von den Abwehrreihen bestimmt wurde. Im Angriff agierten beide Mannschaften zu hektisch und leisteten sich immer wieder auch technische Fehler. Mit einem 11:10 für die Gastgeber ging es in die Kabine. „Wir haben zu viele freie Würfe vergeben“, urteilte der verletzte Vellahner Spielmacher Marcel Neckel in der Pause.
Nach dem Seitenwechsel schien der Tabellenführer die Oberhand zu gewinnen, konnte sich über die Stationen 15:11 und 18:13 bis auf 21:15 absetzen (44.). Gerade die 44. Minute wurde von beiden Trainern als Knack- bzw. Wendepunkt bezeichnet. Routinier Dirk Schimmler, der nach dem Ausfall von Marcel Neckel und des ebenfalls angeschlagenen Michael Buhl die Rolle des Denkers und Lenkers im Vellahner Spiel übernommen und die Gäste vor große Probleme gestellt hatte, erhielt seine dritte Zwei-Minuten-Strafe und konnte in der Folge nur noch zuschauen. Nach einem schön herausgespielten Tor war der ehemalige Schweriner Bundesligaspieler durch den Mittelkreis zurückgelaufen. Die Schiedsrichter werteten diese Aktion als Behinderung und ahndeten sie entsprechend.
Während im Vellahner Angriffsspiel so ein wenig die Ordnung verloren ging, witterten die Matzlower ihre Chance. Beim Stand von 25:23 (55.) war alles wieder offen. Dass der Tabellenzweite den Anschluss herstellen konnte, war nicht zuletzt Mathias Bölkow zu verdanken, der sich als sicherer Siebenmeter-Schütze auszeichnete und vom Punkt die letzten vier Tore für sein Team erzielte. Nach dem 26:26 (59.) waren die Vellahner, zumal in Unterzahl, nicht mehr in der Lage, einen aus ihrer Sicht erfolgreichen Schlusspunkt zu setzen.
Auf Grund des Spielverlaufes äußerte sich der Matzlower Trainer Sebastian Brandt sehr zufrieden: „Ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr mit einem Punkt gerechnet. Aber diese tolle Moral zeichnet die Mannschaft aus. Wir wollten viel von außen abschließen und haben das auch erfolgreich umgesetzt. Letztlich hat uns die gute Siebenmeterquote im Spiel gehalten.“
Dass es eine sehr intensiv geführte Partie war, unterstreichen die vielen Zeitstrafen – 10 für Vellahn/9 für Matzlow-Garwitz – und Siebenmeter (5/10). „Es war verbissen und umkämpft, aber nie unfair. Wir wollten keine Härte aufkommen lassen und das Spiel beruhigen“, begründete Schiedsrichter Andreas Wollgast die zahlreichen Sanktionen.
SV Matzlow-Garwitz: M. Gutsche, Schultz – Bölkow (11), M. Gutsche (3), Scharf (3), Ostermann (3), Stockhaus (11)Henning (2), Karsten Dinse, Wache, Kay Dinse (3), Linke (1).
SR: Wollgast/Wollgast (Parchim

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