Heimsieg war zum Greifen nahe: Am Rande einer Niederlage hatten die Handball-Männer des TSV Bützow am Sonnabendabend den Spitzenreiter der Mecklenburg-Vorpommern-Liga, SG Parchim/Matzlow-Garwitz. In der heimischen Wilhelm-Schröder-Sporthalle stand aber am Ende ein 23:23 auf der Anzeigetafel, weil die Gäste in letzter Sekunde einen Siebenmeter verwandelten. Aufgrund des Zeitpunktes ist es zwar ein Punktverlust, allerdings gingen die Warnowstädter aber auch erst drei Minuten vor Schluss erstmals in Führung, liefen davor ständig einem Rückstand hinterher. Der Tabellenführer erwies sich wie erwartet von Beginn an als harter Brocken. Die SG legte zunächst immer mit einem Tor vor, der TSV glich bis zum 3:3 stets aus. Es war auch fortan ein umkämpftes Duell auf Augenhöhe. Beide Teams gingen nicht zimperlich miteinander um, wobei die Gäste in der Deckung ein Tick besser zupackten bzw. den Hausherren kaum eine Lücke boten. Deshalb hielten sie auch ständig ihren knappen Vorsprung. Über die Stationen 7:7 und 8:10 ging die SG mit einem 15:14 in die Kabine. Den erneuten Führungstreffer erzielten sie quasi mit der Pausensirene. Den zweiten Durchgang dominierten dann komplett die Abwehrreihen. Fielen in Hälfte eins noch 29 Treffer, waren es in der zweiten nur noch 17. Dadurch, dass die Zwischenresultate den Ausgang der Partie völlig offen ließen, kämpften die beiden Mannschaften – immer den Sieg vor Augen – verbissen um jeden Ball. Außerdem steigerten sich auch die Torhüter, entschärften die eine oder andere Torchance. Aus Bützower Sicht war es teilweise aber auch zum Verzweifeln, denn sie hatten etliche Möglichkeiten, mit der SG gleich zu ziehen. In der 52. Minute war es dann soweit (20:20), doch die Gäste gingen schon im Gegenzug wieder in Front. Der TSV steckte aber nicht auf, die letzten Spielminuten wurden dann richtig hektisch und emotional. Das Heimteam fühlte sich bei einigen Schiedsrichterentscheidungen benachteiligt, ließ aber Tore sprechen. Die Stimmung kochte über, als der Gastgeber beim 22:21 erstmals in Führung ging (57.). Parchim/Matzlow-Garwitz glich zwar wieder aus, doch die Bützower legten noch einmal vor. 50 Sekunden waren da noch auf der Uhr. Die Gäste nutzten den Ballbesitz und reizten ihren Angriff zeitlich bis zum Schluss aus. Beim letzten Abwehrversuch lief dann ein Bützower durch den Kreis und den folgerichtigen Siebenmeter verwandelte die SG zum 23:23-Endstand. Für den TSV war es nicht der erste späte Gegentreffer in dieser Saison, der ihm einen Zähler kostete. Er verpasste es somit, den Abstand zum enttrohnten Spitzenreiter zu verkürzen und überwintert im trostlosen Mittelfeld. „Herbstmeister“ ist der Ribnitzer HV. |